Hier die Einzelschritte und Vorgehensweise wenn ein Makroschlitten verwendet werden kann (weiter unten wird dann auch die Durchführung ohne Makroschlitten beschrieben).

Beispiel 2 : SPINNE MIT BEUTE

Zuerst braucht man ein relativ kleines Beispielmotiv……nehmen wir mal eine kleine Spinne die gerade Beute gemacht hat und hoffen das sich die Spinne während den Aufnahmen nicht bewegt !
Hierzu richten wir die Kamera & Stativ auf das Motiv aus und fokussieren manuell (MF) einfach mal die Mitte des Motives an.

Hier der Aufbau mit meiner alten EOS 400 D mit Zwischenringen, dem 50mm 1:1,4 USM und Fernauslöser :

Am besten man stellt man nun die Kamera auf den manuellen Modus “M” um sicherzugehen das auch immer mit den gleichen Einstellungswerten abgelichtet wird und der Autofokus muss ausgeschaltet bleiben, also Stellung MF und nicht AF.

Da wir hier selbst mit hoher Blendenzahl das Motiv nicht durchgehend scharf auf den Sensor bannen können, wählen wir ruhig eine kleinere Blendenzahl (z.B. 7,1) aus damit die einzelne Schärfe-Ebene auch richtig knackig scharf wird.

WICHTIG : Nach der erstmaligen angepassten Einstellung der Belichtungszeit, Weissabgleich, ISO-Wert und Blendenwahl für das 1. Bild, bleiben die Werte unangetastet, bzw. man macht die weiteren Bilder einer Serie immer mit den gleichen Kameraeinstellungen ! Das einzige was verändert wird ist der Kameraabstand zum Motiv.

Nun fangen wir mit dem 1. Bild für unsere Focus-Stacking-Reihe an und drehen dazu die Einstellschraube des Makroschlittens so weit zurück bis wir die vorderen Beinspitzen der Spinne scharf im Sucher oder auf dem LiveView-Display haben.
Jetzt machen wir das 1. Bild…..*klick* :

Bild 01
….nun drehen wir leicht an der Einstellschraube vom Makroschlitten, sodass die Kamera ungefähr 1-2 Millimeter nach vorne fährt.

Jetzt machen wir das 2. Bild wo man schon sieht das die Schärfe-Ebene etwas weiter nach hinten rutscht und der Spinnenkopf schon fast scharf abgebildet ist….*klick* :

Bild 02

….und wieder ein kleiner Dreh am Makroschlitten und das 3. Bild wo nun der Spinnenkopf richtig scharf ist, dafür die vorderen Beinspitzen schon wieder unscharf erscheinen….*klick* :

Bild 03

So “fahren” wir nun mit der Kamera samt Makroschlitten durch die Schärfe-Ebenen der Spinne durch bis wir die hinteren Spinnenbeinspitzen am Ende unserer Bilderreihe auch scharf abgelichtet haben. Hierfür wurden insgesamt 6 Bilder benötigt wobei das letzte Bild so aussah :

Bild 06

GLÜCKWUNSCH, die Spinne hatte die ganze Zeit stillgehalten und der Wind war uns auch gnädig……..die Bilderreihe ist nun fertig !

Im nächsten Schritt können nun die 6 Einzelbilder am PC mittels einer entsprechenden Software zusammengefügt, bzw verschmolzen werden.

Nun einmal in kurzen Worten die Anleitung für die Vorgehensweise wenn kein Makroschlitten zur Verfügung steht.

Die Vorgehensweise ohne Makroschlitten :

Im Prinzip verhält es sich fast genauso wie in der Methode mit Makroschlitten, nur mit dem Unterschied das man nun nicht mit den unterschiedlichen Kamera-Abständen durch die Spinne fährt, sondern mit verschiedenen Schärfe-Einstellungen am Schärfering des Objektivs.
Dies ist zwar nicht die korrekte Methode für das Focus-Stacking, habe aber damit auch schon recht gute Ergebnisse erzielen können und es funktioniert also in der Not auch so (ist nur nicht so genau und präzise).

Dazu fokussieren wir wie schon oben genannt die vorderen Spinnenbeine an und machen das 1. Bild……*klick*
Jetzt drehen wir vorsichtig (manuell) am Schärfering des Objektives und kontrollieren dabei natürlich durch den Sucher oder besser im LiveView-Modus die Schärfe-Einstellung. Es wird natürlich nur soweit am Schärfering gedreht bis die hintere Beinlänge (der vorderen Beinpaare) bis Spinnenkopf scharf erscheint….dann wieder das 2. Bild machen……*klick*……und wieder ein bisschen weiter drehen bis der Spinnenkopf richtig scharf ist und…..*klick* das 3. Bild……..so fahren wir nun fort bis zur hinteren Spinnenbeinspitze bis wir alle nötigen Einzelbilder (hier 6 Bilder) für den gesamten Stack abgelichtet haben.

Im nächsten Schritt können nun die 6 Einzelbilder am PC mittels einer entsprechenden Software zusammengefügt, bzw verschmolzen werden.